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Fliegenpilz

Steckbrief

Name: Fliegenpilz
weitere Namen: ?
Lateinischer Name: Amanita muscaria
Pilzfamilie: Wulstlingsverwandte
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: Nordhalbkugel
Giftigkeit: giftig
enthaltene Gifte: Ibotensäure, Muscimol, Muscarin
Fundorte: hauptsächlich unter Birken und Fichten
Aussehen / Eigenschaften: orangener bis roter Hut
mit weißen Punkten
Größe: Hut (bis ca. 15cm), Stiel (5-15cm lang)
Verwendung: keine Verwendung

Hinweis
Sämtliche Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür geeignet, Speisepilze/Giftpilze zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pilze ohne entsprechende Sachkenntnis! Je nach Pilz können bereits wenige Gramm tödlich sein.
Giftnotruf Bayern: 089 19240

Interessantes über den Fliegenpilz

Der Fliegenpilz oder Amanita muscaria zählt zur Familie der Wulstlinge und ist ein Mykorrhizapilz, der vorrangig mit Birken, gerne aber auch mit Fichten Symbiosen eingeht und saure Böden bevorzugt. Er erscheint von Juli bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern im Flachland und Gebirge und ist in Nordeuropa ebenso beheimatet wie in Asien und Amerika. Sein hoher Bekanntheitsgrad ist durch seinen intensiv scharlach- oder orangeroten Hut bedingt, dessen Haut glänzt und mit weißen Resten des Velums universale, der Hüllenhaut des jungen Pilzes, die nach der Sporenreife aufreißt, flockenartig besetzt ist. Diese Flocken lassen sich leicht entfernen und geben dem Pilz sein charakteristisches Aussehen. Der Hut erscheint bei jungen Exemplaren halbkugelig bis fast kugelig und ist mit dem weißen Stiel fest verbunden. Mit zunehmendem Alter des Fliegenpilzes wölbt sich der Hut auf und wird flach. Er kann einen Durchmesser von bis zu fünfzehn Zentimetern aufweisen und besitzt an der Unterseite weiße Lamellen.
Reste des Velums sind auch am Stiel, der bis zu fünfzehn (in Ausnahmefällen auch zwanzig) Zentimeter hoch werden kann, in Form einer deutlich ausgebildeten und großen Manschette zu erkennen. Der Stiel ist erst gefüllt, wird jedoch mit der Zeit hohl und wächst aus einer dicken und kräftigen Knolle an der Basis.
Fliegenpilze sind hochgiftig, machen durch ihren hohen Bekanntheitsgrad und das unverwechselbare Aussehen jedoch nur einen geringen Prozentsatz aller Pilzvergiftungen aus. Die Toxine Muskarin, Muszimol und Ibotensäure sind in ihrer höchsten Konzentration in der Huthaut vorhanden. Bei Verzehr dieser oder großer Mengen des Fleisches kommt es nach einer kurzen Latenzzeit von maximal vier Stunden zunächst zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfällen, in weiterer Folge können ein Darmverschluss, Halluzinationen, psychotische Zustände und Benommenheit eintreten. In etwa fünf Prozent aller Fälle endet eine Vergiftung durch Fliegenpilze mit dem Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen.
Trotz der Giftwirkung ist der Fliegenpilz ein äußerst positiv behaftetes Sinnbild für Glück und unberührte Natur. Vor allem in bildlichen Darstellungen in der Kinderliteratur und vielen Märchen ist der leuchtend rote Pilz ein beliebtes Symbol.