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Backhefe
Steckbrief
Name: | Backhefe |
weitere Namen: | Bierhefe, Bäckerhefe |
Lateinischer Name: | Saccharomyces cerevisiae |
Pilzfamilie: | Saccharomycetaceae |
Anzahl der Arten: | / |
Verbreitungsgebiet: | weltweit |
Inhaltsstoffe: | u.a. Biotin, Eisen, Folsäure, Kalium, Niacin, Phosphor |
enthaltene Gifte: | / |
Fundorte: | nährstoffarmer Boden, feuchtes Klima |
Aussehen / Eigenschaften:: | Eukaryot |
Größe: | 1 - 10 Mikrometer |
Verwendung: | u.a. Bierbrauerei, Abwasserreinigung, Arzneien |
Hinweis
Sämtliche Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür geeignet, Speisepilze/Giftpilze zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pilze ohne entsprechende Sachkenntnis! Je nach Pilz können bereits wenige Gramm tödlich sein.
Interessantes über Backhefe
Backhefe oder Saccharomyces cerevisiae ist ein aus vielen Mikroorganismen bestehender Pilz, der die Fähigkeit besitzt, aus Zucker im Zuge des Stoffwechsels Alkohol zu produzieren. Der Name leitet sich aus dem griechischen Wort für Zuckerpilz und der lateinischen Bezeichnung für Bier ab. Back- oder Bierhefe besteht aus Zellen, die eine runde oder ovale Form und einen Durchmesser von bis zu zehn Mikrometern aufweisen und Zellkerne (womit dieser Pilz zu den Eukaryoten gehört) besitzen. Der Pilz vermehrt sich durch die sogenannte Knospung, im Zuge derer eine Mutterzelle eine mit ihrem Erbgut ausgestattete Ausstülpung bildet. Der Stoffwechsel des anaeroben Lebewesens Backhefe hängt vom Zuckergehalt seines Nährbodens sowie dem Sauer- oder Stickstoffgehalt der Umgebung ab. Als Stoffwechsel-Abfallprodukte der Backhefe entstehen Kohlenstoffdioxid durch die Zellatmung und Alkohol durch die Gärung. Backhefe ist ein in flüssiger oder fester Form erhältliches wertvolles Lebensmittel, das einen hohen Gehalt an Biotin, Folsäure, verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen sowie zahlreichen Aminosäuren aufweist. Es wird vorrangig in der Herstellung von Essig und alkoholischen Getränken wie Bier, Wein und Cider sowie als Backtriebmittel zur Lockerung und Aromatisierung von Brot- und Backwaren eingesetzt. Darüber hinaus findet Backhefe in der Produktion von Ethanol-Treibstoff und Arzneistoffen gegen Durchfallerkrankungen oder Haarausfall sowie in der Filterung von Schwermetallen wie Uran, Kadmium, Zink oder Kupfer aus Abwässern Verwendung. Backhefe blickt auf eine lange Geschichte als ein von Menschen eingesetztes Lebensmittel zurück. Schon die Phönizier brauten unter Zugabe dieses Pilzes ihr Bier, die Ägypter entdeckten Backhefe wahrscheinlich durch Zufall für die Herstellung von Brot, das durch die Besiedelung von Sauerteig durch Hefepilze wesentlich aromatischer und luftiger wurde als die bis dahin hergestellten herkömmlichen Fladenbrote. Die Ägypter begannen deshalb, obergärig gebrautes Bier abzuschöpfen, um Backhefe zu gewinnen und gaben ihr Wissen an die Griechen und Römer weiter. Ab dem Mittelalter stellte man schließlich auch Backwaren aus anderen Teigmischungen unter Zugabe von Backhefe her und verbesserte kontinuierlich die Methoden.