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Was ist eine Jahreszeit?

Als Jahreszeit bezeichnen wir ganz allgemein einer der vier Zeitabschnitte: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jeder dieser Zeitabschnitte zeigt sich im Verlauf des Jahres ganz charakteristisch im Hinblick auf Wetter und Temperatur, welche wiederum das Aussehen der Vegetation bestimmen.

Doch die Einordnung in Jahreszeiten stellt nur eine von Menschen subjektiv getroffene Entscheidung dar. Längst nicht alle Völker und Kulturen unterteilen das Jahr in vier Jahrezeiten. Aboriginis unterscheiden gar sechs Jahreszeiten, die Bewohner der russischen Tundra nur zwei (Schlammzeit und Nicht-Schlammzeit) und die Menschen in Südasien ebenfalls sechs (Frühling, Sommer, Monsunzeit, Herbst, früher Winter, später Winter).

Nah um den Äquatorgürtel herrscht statt dem uns bekannten Jahreszeitenklima, ein sogenanntes Tageszeitenklima. Die Temperaturunterschiede sind im tropischen Regenwald zwischen Tag und Nacht größer, als zwischen den unterschiedlichen Monaten. Insgesamt bleibt die tägliche Tagestemperatur über das Jahr hinweg ziemlich konstant. Man unterscheidet deshalb auch nicht in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sondern in Regenzeit und Trockenzeit. Die Bäume und Pflanzen wachsen und blühen ganzjährig, weshalb die Unterscheidung anhand der Niederschlagsmenge erfolgt.

Meteorologische Jahreszeiten

Die Jahreszeiten in Europa verbinden wir sehr stark mit den Aussehen der Natur, dass für uns zu jeder Jahreszeit ganz typisch ist. Im Frühling treiben die ersten Knospen und Blätter aus, das Klima ist noch mild. Der Sommer zeichnet sich durch warme Temperaturen aus. Bäume tragen Früchte und das Wachstum der Pflanzen ist jetzt am stärksten. Im Herbst verfärben sich die Blätter allmählich gelblich-braun, bis sie schließlich abfallen. Die Temperaturen sind jetzt deutlich milder. Der Winter ist die kälteste Jahreszeit. Bis auf immergrüne Nadelbäume tragen die Bäume keine Blätter mehr. Gelegentlich bedeckt Schnee die Landschaft. Auf den Winter folgt wieder der Frühling und der Zyklus beginnt erneut.

Intuitiv bringen wir bestimmte Monate mit Jahreszeiten in Verbindung. Den Juli etwa mit dem Sommer, oder den Dezember mit dem Winter. So sind die meteorologischen Jahreszeiten entsprechend der Kalendermonate eingeteilt:

  • Frühling: 1. März - 31. Mai (01.03 - 31.05)
  • Sommer: 1. Juni - 31. August (01.06 - 31.08)
  • Herbst: 1. September - 30 November (01.09 - 30.11)
  • Winter: 1. Dezember - 28. Februar (01.12 - 28.02)
In Abgrenzung zu den meteorologischen Jahreszeiten wird oftmals über die astronomische Jahreszeiten gesprochen. Diese sind nach der geozentrischen ekliptikalen Länge bestimmt, jedoch aufgrund der Komplexität nicht Bestandteil dieses Artikels.

Wie entstehen die Jahreszeiten?

Die Erde umkreist die Sonne in einer elliptischen Laufbahn. Um die Sonne einmal komplett zu umlaufen, benötigt unser Planet etwa 365 Tage, also ein ganzes Jahr. Währenddessen rotiert die Erde permanent um ihre eigene Achse. Die durchschnittliche Dauer einer Umdrehung dauert ca. 24 Stunden. Die Erdrotation ist demnach für den Tag-Nacht-Zyklus verantwortlich.

Die Ursache für die Entstehung der Jahreszeiten liegt am Neigungwinkel (23,5°) der Erde. Auf der Abbildung rechts ist dies gut zu erkennen. Die Rotationsachse steht nicht senkrecht zur Bahnebene bzw. der Äquator steht nicht waagerecht zur Sonne. Dies hat zur Folge, dass die Sonne nicht gleichmäßig auf die unterschiedlichen Erdteile scheint. In der ersten Abbildung ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt (Sommer auf der Nordhalbkugel), weshalb die Sonnenstrahlen dort in einem steileren Winkel auf die Erde treffen. Zu diesem Zeitpunkt herrscht auf der Südhalbkugel Winter. Genau umgekehrt ist es auf der zweiten Abbildung. Nun ist die Südhalbkugel der Sonne zugeneigt (Sommer auf der Südhalbkugel) und der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist dort höher. Je steiler der Einfallswinkel, desto höher ist die Strahlungsenergie der Sonne. Auch wenn man eher vermuten würde, dass die Jahreszeiten aufgrund der sich verändernden Distanz zwischen Sonne und Erde entstehen, ist dem nicht so. Im Winter ist die Distanz zwischen Sonne und Erde sogar geringer als im Sommer.

Dadurch, dass sich die Erde beständig um die Sonne dreht, ist im Verlauf des Jahres einmal die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, und einmal die Südhalbkugel. Läge der Neigungswinkel der Erde bei 0°, sprich die Rotationsachse stünde senkrecht zur Bahnebene, bzw. der Äquator stünde waagerecht zur Sonne, hätten wir das gesamte Jahr über inetwa das selbe Klima und keine unterschiedlichen Jahreszeiten, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ganzjährig gleich bliebe.

Zusammenfassung

  • Wir unterscheiden in den gemäßigten Breiten vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In den tropischen und subtropischen Breiten dagegen nur zwei: Regenzeit und Trockenzeit.
  • Der Neigungswinkel der Erde (23,5°) ist für die Entstehung der Jahreszeiten verantwortlich. Dadurch, dass im Verlauf des Jahres die Nordhalbkugel einmal der Sonne zugeneigt- (Sommer), und einmal abgeneigt (Winter) ist, verändert sich der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen.
  • Je steiler die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen (Einfallswinkel), desto höher ist die freigesetzte Strahlungsenergie der Sonne.