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Was ist eine Wüste?

Der Begriff "Wüste" wird sowohl für vegetationsarme, als auch komplett vegetationslose Landschaften verwendet. Grundsätzlich kann zwischen Sandwüsten, Salzwüsten, Felswüsten, Kieswüsten und sogar Eiswüsten unterschieden werden. Das grundlegenste Merkmal einer jeden Wüste ist das Fehlen von natürlicher Vegetation (Pflanzen). Dafür ursächlich ist mit Ausnahme der Eiswüste fast immer ein Mangel an Wasser, bedingt durch zu wenig Niederschlag und hohe (>30°C) Temperaturen.

Ursachen für Wüstenbildung

Für Wüstenbildung können sehr unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein:
  • Hohe Gebirge: verlangsamen bzw. verhindern das Wind und damit auch Wolken die gegenüberliegende Seite erreichen, wodurch diese schon vorher abregnen. (z.B. die Atacama Wüste in Chile mit den Anden als Gebirge)
  • Passatwinde: die feuchtwarme Luft in den warmen Äquatorialgebieten steigt zunächst nach oben hin auf. Durch die Passatwinde wird diese Luft hin zum nördlichen und südlichen Wendekreis befördert. Allerdings regnen diese Wolken über den tropischen Gebieten ab, ehe sie die Wendekreise erreichen. Die Luft an den Wendekreisen enthält dann nur noch so wenig Feuchtigkeit, dass Wolkenbildung nicht mehr möglich ist. Diese Art der Wüsten sind auch unter dem Begriff der Wendekreiswüsten bekannt, wozu beispielsweise die Sahara gehört.
  • Meeresströmungen: kalte Meeresströmungen sorgen für eine dauerhafte Abkühlung der bodennahen Luftschichten. Die darüberliegende feuchtwarme Luft der Passatwinde kann sich so nicht mit der bodennahen Luft vermischen (warme Luft steigt wegen der geringeren Dichte immer nach oben, kalte Luft nach unten). Als Folge kommt es so zu einer stabilen Luftschichtung, die eine Wolkenbildung verhindert. (z.B. Namib-Wüste in Westafrika)
  • Desertifikation (engl. desert = Wüste): vom Menschen verursachte Versteppung, z.B. durch Abholzung großer Flächen, intensivem Wasservebrauch oder Brandrodung. Fehlt in sehr heißen Regionen plötzlich das Blätterdach, können die intensiven Sonnenstrahlen ungehindert auf den Boden treffen, wodurch dieser innerhalb kürzester Zeit austrocknet. Der nächste starke Regenschauer schwemmt daraufhin den Großteil des Bodens davon, da es (insbesondere nach Brandrodung) an stabilisierendem Wurzelwerk fehlt.

Interessantes Wissen zur Vegetationszone Wüste

Die größte Wüste ist nicht etwa wie man vermuten würde eine Sandwüste, sondern die Antarktis. Dort existiert zwar theoretisch genügend Wasser, wegen der kalten Temperaturen jedoch nur im gefrorenem Zustand und damit für Pflanzen nicht zugänglich. Zu den bekanntesten Sandwüsten der Erde zählen die Sahara (siehe Satellitenbild), die Wüste Gobi in Zentralasien und die Kalahari in Südafrika. Allerdings bestehen diese nicht durchweg nur aus Sand, sondern sind je nach Region in ihrer Erscheinung auch als Fels- oder Kieswüsten einzustufen.

Charakteristisch für die Vegetationszone der Wüste sind die enormen Temperaturschwankung. Während am Tag durchaus 50°C und mehr erreicht werden können, kühlt die Temperatur nachts auf unter 0°C ab. Der starke Temperaturunterschied liegt u.a. an der ungehinderten Sonneneinstrahlung tagsüber. Auch fehlt es an Wolken, die diese Strahlung abschwächen könnten. Sand ist kein guter Wärmespeicher, sodass mit ausbleibenden Sonnenstrahlen in der Nacht der Sand und damit die Umgebung wieder rasch abkühlt.

Tiere und Pflanzen in der Wüste

Trotz der z.T. widrigen Bedingungen gibt es einige hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Folgend eine Auswahl von Überlebenskünstlern aus Flora und Fauna:
  • Kamele: werden auch als "Wüstenschiffe" bezeichnet, da sie das einzig zuverlässige Transportmittel in der Wüste sind. In ihren Höckern wird Fett (Energie) gespeichert, im Magen Wasser.
  • Kakteen: gehören zu den Xerophyten und benötigen nur sehr wenig Wasser. Bei Regenfällen speichert der Kaktus im Stamm Wasser.
  • Akazienbaum: Die Wurzeln der Akazie reichen über 40m tief in den Boden. Damit kann selbst bei monatelanger Hitze dauerhaft auf Grundwasser zurückgegriffen werden.
  • Nagetiere: Der Eselhase und viele weitere Nagetiere können fast ihren gesamten Wasserbedarf aus der zugeführten Nahrung decken, die aus Gräsern oder Kakteen bestehen kann. Manche Tierarten müssen so praktisch nie trinken.
  • Koala: (Aborigini Sprache: Koala = "trinkt nicht") deckt den Wasserbedarf über die Aufnahme von Eukalyptusblättern.
Dies ist nur ein kleiner Auszug von Wüsten/Halbwüstenbewohnern. Schlangen, Vögel, Paarhufer, Echsen, Insekten und viele andere Tierarten leben ebenso in Wüstengebieten. Während der Regenzeit kommt es oftmals explosionsartig zum Erblühen der Wüste.